Der Strommarkt im Wandel: Jahresrückblick 2023

Der Strommarkt im Wandel: Jahresrückblick 2023

Durchschnittlicher Börsenpreis 10,5ct

Während zum Jahresbeginn die Auswirkungen der Energiekrise von 2022 auf dem heimischen Strommarkt noch deutlich spürbar waren, hat sich die Situation 2023 weitgehend beruhigt. Im Verlauf des vergangenen Jahres betrug der durchschnittliche Börsenpreis 10,5 Cent/kWh netto – und lag damit deutlich unter den für 2023 prognostizierten Fixverträgen und sogar unter den besten Fixpreisangeboten für das Jahr 2024.

Der PV Ausbau verändert das Preisgefüge nachhaltig

Über das heurige Jahr betrachtet, konnten vereinzelt signifikante Ausnahmesituationen am Strommarkt verzeichnet werden, wie beispielsweise am 2. Juli, als der Strompreis innerhalb einer Stunde auf -50 Cent/kWh fiel. Diese Entwicklung belastete zwar EinspeiserInnen, während VerbraucherInnen, die zu diesem Zeitpunkt Strom bezogen, davon profitierten. Trotz Abzügen für Netzkosten und Abgaben erhielten diese eine Vergütung für ihren Verbrauch. Die Preise für Ausgleichsenergie sind aufgrund des Zuwachses der erneuerbaren Erzeugung in bis dahin nahezu unbekannte Höhen geschossen. Dafür mussten wir einen Ausgleichsenergiebeitrag einführen und haben damit eine sehr heiße Kartoffel angegriffen. Dieses Thema ist bei vielen Lieferanten noch völlig offen, wird aber gelöst werden müssen.

Staatliche Unterstützungsmaßnahmen – Spotpreis weitestgehend günstiger

Obwohl die Energiekrise offiziell dem Jahr 2022 zugeschrieben wird, war 2023 dennoch von verschiedensten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen geprägt – wie dem Stromkostenzuschuss, dem Stromkostenergänzungszuschuss oder dem Energiekostengutschein. Einige Länder haben zudem zusätzliche Hilfsmaßnahmen eingeführt. Was wir als Spotpreisanbieter feststellten, war, dass der durchschnittliche Börsenpreis über das ganze Jahr hindurch ohnedies selten über der Strompreisbremse lag. Für 2024 prognostizieren MarktteilnehmerInnen des Terminmarkts, dass die Preise eher etwas sinken werden. Ein Grund mehr, Strom zum Börsenpreis zu beziehen. Das spart nicht nur eigenes Haushaltsgeld, sondern man fällt auch dem Staatshaushalt nicht zur Last.

Photovoltaik-Ausbau wirkt sich auf österreichischen Strommarkt aus

 Insbesondere in den Sommermonaten wirkte sich der zunehmende Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf den österreichischen Strommarkt aus, was sich auch am Börsenpreis widerspiegelte. An sonnenreichen Tagen stieg das Angebot signifikant an, während die niedrigsten Preise nicht mehr während der Nacht, sondern eher am Nachmittag verzeichnet werden konnten. Zudem war vermehrt beobachtbar, dass durchschnittliche Tagespreise von 2-3 Cent/kWh an sonnigen Wochenenden auftraten. Das ist besonders günstig für Spotty HaushaltskundInnen, da ihr Verbrauch an diesen Tagen typischerweise höher ausfällt. Dennoch stellten einzelne negative Stundenpreise eine Herausforderung für ErzeugerInnen und EinspeiserInnen dar.

Oemag Marktpreis wird an den Spotpreis gebunden

Die Politik hat auf den wachsenden Einfluss von PV-Anlagen auf die Strompreisentwicklung reagiert. Es wurde kürzlich beschlossen, dass bei niedrigeren Spotmarktpreisen im Vergleich zum Terminmarkt für die Einspeisung bei Oemag der Spotpreis ausgezahlt werden muss.

Während die genaue Umsetzung abzuwarten bleibt, ist die Kernaussage klar: Wenn die Sonne scheint, soll der erzeugte Strom nicht für einen höheren Betrag staatlich vergütet werden als der Marktpreis es vorgibt. Für BesitzerInnen von PV-Anlagen ergibt das die Notwendigkeit, den Verbrauch möglichst in Stunden mit niedrigen Stromkosten zu verlagern, da die Tendenz zu günstigerem Strom bei Sonneneinstrahlung steigt. Das nationale Ziel von 11 Terawattstunden Solarstrom bis 2030 entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zur aktuellen Lage.

Smarte Meilensteine im Bereich der E-Mobilität

Smart Charging als Game Changer

Mit dem neuen Spotty Smart Charging Service hat Spotty 2023 bereits erfolgreiche Schritte unternommen, die es Spotty KundInnen vereinfachen, ihren Verbrauch in kostengünstige Zeiten zu verlagern. Das intelligente Ladesystem lädt Elektroautos zu jenem Zeitpunkt auf, in dem der Strom am günstigsten ist – unabhängig davon, wann das Auto angeschlossen wurde. Denn in der Regel werden Elektroautos bisher dann geladen, wenn die Strompreise am höchsten sind und, wenn die Stromversorgung hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen stammt. Durch die neue Smart Charging App dreht Spotty diesen Prozess um: E-Autos werden automatisch dann geladen, wenn der Strom am günstigsten ist – was bedeutet, dass die Stromversorgung durch erneuerbare Energiequellen erfolgt.

Kontinuierliche Verbesserung des Kundenservice

Ein weiterer Meilenstein konnte auch im Bereich des Kundenservices erreicht werden. Während im ersten Halbjahr 2023 aufgrund des starken KundInnenzuwachses Anfragen mitunter nur zeitverzögert beantwortet werden konnten, funktioniert dieses Service mittlerweile reibungslos. Durch die erfolgreiche Implementierung eines neues Ticketing-Systems und Hilfe-Centers, können Kundenanliegen nun innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden.

 In diesem Sinne möchten wir allen Spotty KundInnen für ihr Vertrauen danken und freuen uns auf ein energiegeladenes Jahr 2024!