Kommentar zum aktuellen Gesetzesentwurf

Kommentar zum aktuellen Gesetzesentwurf

Photovoltaik war einmal das Aushängeschild der Energiewende. Heute wird sie zum Kollateralschaden einer verpassten Marktlogik. Der neue Gesetzesentwurf (Namen einfügen) durch Netzstabilität soll die Folgen abfedern – durch ferngesteuerte Abschaltungen. Doch was als technische Lösung verkauft wird, ist in Wahrheit politisches Wegschauen: vor einem Markt, der durch Fehlanreize ausgebremst wird. Und vor der Wahrheit, dass wir ohne flexible Nachfrage gegen die Wand fahren.

Solarstrom im Überfluss und trotzdem kaum etwas wert

An sonnigen Tagen liefert Österreichs PV-Flotte Strom im Überfluss – und wird dafür bestraft. Im Juni lag der durchschnittliche Marktwert von Solarstrom bei nur 15,7 €/MWh. Am Spotmarkt wurden im selben Zeitraum 66,5 €/MWh erzielt. Das ergibt eine sogenannte Capture Rate von gerade einmal 24 %. Für viele Einspeiser bleibt nach Abzügen sogar ein Minus.

Was früher zur Mittagszeit besonders gefragt war, ist heute Überangebot. Das liegt nicht an der Sonne – sondern an einem System, das Marktpreise ignoriert, Verbraucher:innen entmündigt und den Ausbau zur Einbahnstraße macht.

Ein Gesetz, das Symptome bekämpft und Ursachen ignoriert

Der aktuelle Gesetzesentwurf (Elektrizitätswirtschaftsgesetz – ElWG) will das Stromnetz vor Überlastung schützen. Das ist richtig. Aber die gewählten Mittel – etwa das ferngesteuerte Abregeln von PV-Anlagen – sind ein technisches Feigenblatt. Denn das eigentliche Problem bleibt ungelöst: Solarstrom wird systematisch falsch vergütet. Und das, obwohl wir ihn dringend brauchen – nur eben zur richtigen Zeit.

Der Hauptverursacher: Das starre Fördersystem der OeMAG. Es garantiert fixe Einspeisevergütungen, unabhängig vom Marktpreis oder Netzbedarf. Damit werden alle Preissignale ausgehebelt. Kein Anreiz für Eigenverbrauch. Kein Anreiz für Speicher. Kein Anreiz für smarte Steuerung. Nur Einspeisen um jeden Preis – und sei es ein schlechter.

Was wirklich gebraucht wird: Flexibilität, nicht Abschaltung

Statt zu drosseln, sollten wir flexibilisieren. Statt Anlagen vom Netz zu nehmen, sollten wir den Verbrauch ans Netz bringen. Der Schlüssel zur Integration von PV liegt nicht im Deckel, sondern in der Dynamik.

Ein Rechenbeispiel zeigt, was möglich wäre: Wer im Mai bei negativen Preisen seine Anlage bewusst abschaltete, konnte im Schnitt 60 % mehr Erlös erzielen als jemand, der stumpf einspeiste. Preissignale wirken – wenn man sie zulässt.

Was jetzt passieren muss und was Spotty heute schon zeigt

1. Smart Meter wirklich smart machen.
Noch immer liefern viele Geräte keine 15-Minuten-Daten. Ohne präzise Messung ist keine flexible Steuerung möglich. Smart Meter müssen standardmäßig Daten liefern – nicht auf Antrag. Der Entwurf bleibt hier zu kurz.

2. OeMAG-System reformieren.
Weg von der Fixpreis-Logik, hin zur Marktintegration. Nur wenn sich Einspeisung rechnet, weil sie sich am Markt orientiert, investieren Menschen in Speicher, Steuerung und Eigenverbrauch.

3. Dynamische Strompreise als Standard.
Warum ist der Standardtarif in Österreich immer noch fix? Wer PV-Strom wirklich integrieren will, muss den Spotpreis zum neuen Normal machen – im Tarifkalkulator, in der Grundversorgung, überall.

💡 Spotty zeigt schon heute, wie es gehen kann:
Mit der Spotpreis-basierten Abrechnung, klaren Preissignalen in der App und der Möglichkeit, mit Hilfe von Smart-Home-Geräten wie Reduxi, Loxone oder MyPV (hier geht´s zum gemeinsamen Webinar) den Verbrauch zu automatisieren, können unsere Nutzer:innen aktiv zur Energiewende beitragen – und gleichzeitig sparen.

Fazit: Das Gesetz muss nachbessern und nicht nachregeln

Mehr Sonne allein reicht nicht. Ohne flexible Nachfrage, smarte Vergütung und eine digitale Infrastruktur wird die PV-Erfolgsgeschichte zur ökonomischen und technischen Belastung.

  1. Die Politik muss handeln.

  2. Die Konsument:innen müssen endlich einbezogen werden.

  3. Und Anbieter wie Spotty zeigen, wie es besser geht.


Strompreise, Strommarkt, Spotty