
Ein gelassener Herbst
Schon jetzt zeigt sich: Österreich erlebt 2025 deutlich mehr Stunden mit Null- oder Negativpreisen am Spotmarkt als im gesamten Vorjahr. Während es 2024 noch 103 Stunden bei exakt 0 ct/kWh und 284 Stunden im negativen Bereich gab, sind es heuer bereits 112 Null-Stunden und 317 negative Stunden und das, obwohl das Jahr noch nicht vorbei ist. Für Haushalte und Unternehmen mit dynamischen Tarifen eröffnet das immer mehr Gelegenheiten, Strom extrem günstig zu nutzen – vom E-Auto bis zur Waschmaschine.
Diese Entwicklung macht deutlich, wie stark erneuerbare Energien den Markt inzwischen prägen. Besonders die Photovoltaik hat in den Sommermonaten ihre Wirkung gezeigt: Sonnenschein drückt die Preise tagsüber spürbar nach unten. Für Einspeiser bedeutet das zwar oft geringere Erlöse, doch im August verschob sich das Bild etwas: Die Preise in den relevanten Stunden lagen höher als in den Monaten zuvor. Dadurch war das Ergebnis für viele PV-Besitzer:innen erfreulicher – die Erträge erreichten mit einer Capture Rate von über 40 % spürbar bessere Werte als im Juli oder Juni. Wer seine Anlage aktiv steuert, konnte diesen Vorteil noch stärker nutzen.
Mit dem Ende der sonnigsten Tage rücken nun Wind und Wasserkraft stärker in den Vordergrund. Sie sorgen dafür, dass auch abseits der Mittagsstunden ausreichend Energie ins Netz kommt.
Terminmarkt: Preise für Herbst & 2026 im Blick
Ein Blick auf den Terminmarkt verrät, wie der Handel die kommenden Monate einschätzt:
September: etwas über 9 ct/kWh
Oktober: leicht darunter
November & Dezember: rund 10 ct/kWh
Zum Vergleich: Im letzten Jahr stiegen die Preise in diesen Monaten noch auf 13 bis 14 ct/kWh. Für das gesamte Jahr 2026 erwartet der Markt Werte um die 9 ct/kWh.
Markttreiber: Gas & CO₂ ohne Überraschungen
Auch bei den anderen Einflussfaktoren zeigt sich ein ruhiges Bild:
Gas: Für September lag der Preis bei 31,56 EUR/MWh, für 2026 bei nahezu identischen 31,33 EUR/MWh. Europa ist gut versorgt, und das weltweite LNG-Angebot nimmt zu.
CO₂-Zertifikate: Mit aktuell 73 EUR/t gibt es zwar leichte Aufwärtstendenzen, doch die Nachfrage schwankt stark mit der erneuerbaren Erzeugung – mehr Wind und Sonne bedeuten automatisch Entlastung.
All das vermittelt das Gefühl eines herbstlichen Strommarkts, bei dem Preissprünge diesmal keine große Rolle zu spielen scheinen – ein Umfeld, das Haushalten wie Unternehmen eine echte Planungsruhe verschafft.
Partner-Webinar: my-PV × Spotty – Warmwasser als Einsparhebel (17. 09. 2025)
Am 17. September 2025, von 14:00 bis 15:00 Uhr, geben David Himmelfreundpointner (my-PV | Productmanagement / Sales Austria) und Daniel Fröhlacher (Spotty | Head of Marketing) in einem deutschsprachigen Partner-Webinar praxisnahe Einblicke: warum die Warmwasserbereitung (Warmwasser-/Pufferspeicher) häufig der übersehene Hebel ist und wie sich mit stündlich dynamischen Stromtarifen Wärme genau dann erzeugen lässt, wenn der Marktpreis am niedrigsten ist. Ideal für alle, die bereits einen dynamischen Tarif nutzen – oder das Potenzial besser verstehen wollen.
Kurz notiert (für PV-Interessierte)
August: Capture Rate > 40 %, durchschnittlicher Spotpreis 7,43 ct/kWh, rechnerischer Ertrag ca. 3,1 ct/kWh (vor Kosten).
Wer Einspeisung/Verbrauch aktiv steuert, holt messbar mehr heraus.